29 November, 2006

Sprachen und Organismen: Von Ringdialekten und Spezieskontinua.

Die Anzahl der Parallelen zwischen Sprache(n) und biologischen Organismen ist groß. Und, das Erstaunlichste, sie wird nicht kleiner, je näher man sich mit beiden Bereichen zu beschäftigen beginnt.

Ein Beispiel, das mir erst kürzlich untergekommen ist: Ringspezies und Dialektkontinua.

Ein verbreiteter Versuch, "Sprachen" nach streng linguistischen Kriterien abzugrenzen, baut auf der gegenseitigen Verständlichkeit auf: Wenn Sprecher zweier Varietäten sich miteinander verständigen können, ohne auf eine dritte Variante ("Dachsprache") auszuweichen, und ohne, dass auch nur einer zuvor mit der Varietät des anderen zu tun gehabt hätte, dann sprechen wir von einer Sprache. Ist dies nicht, oder nur mit großen Mühen, möglich, so handelt es sich um mehrere Sprachen. Wie so oft zeigt sich auch hier, dass "Sprache" ein politischer und kein linguistischer Begriff ist. Nicht nur gibt es das Problem, dass "gegenseitige Verständlichkeit" kein binärer Parameter sondern eine graduelle Unterscheidung ist, sondern es stellt sich auch die Frage, wie eine solche Definition mit Dialektkontinua umgehen soll.

Eine verbreitete und weithin akzeptierte Definition von "Spezies" in der (theoretischen) Biologie lautet in etwa folgendermaßen: Es handelt sich um *eine* Spezies, wenn eine Kreuzung möglich ist, wenn sich also Angehörige zweier Populationen paaren können und dabei noch fruchtbaren Nachwuchs erzeugen. Abgesehen von den Schwierigkeiten, die eine solche Definition - aus offensichtlichen Gründen - in der Paläontologie stellt (wir sind noch nicht so weit, als dass wir Kreuzungsversuche zwischen versteinerten Knochen unternehmen könnten), und abgesehen davon, dass sich selbst Biologen in der Praxis oft nicht strikt an diese Definition halten, sondern von zwei Spezies reden, sobald es signifikante anatomische Unterschiede gibt und die Populationen isoliert genug sind, um eine Kreuzung in freier Wildbahn eher zur Ausnahme als zur Regel zu machen, stellt sich auch bei dieser Definition die Frage, wie mit einer Ringspezies umzugehen ist.

Eine Ringspezies ist ein Gruppe von Populationen, nennen wir sie A, B, C und D, für die gilt: Eine Kreuzung zwischen Angehörigen von A und B ist möglich (eventuell hinzuzufügen, je nach genauer Definition: und kommt in freier Wildbahn vor), wobei auch der Nachwuchs fruchtbar ist; desgleichen zwischen B und C sowie zwischen C und D. A und D, jedoch, sind nach obiger Definition, isoliert betrachtet zwei verschiedene Spezies, da eine Kreuzung unmöglich ist.

Ein Dialektkontinuum ist eine Gruppe sprachlicher Varietäten, nennen wir sie A, B, C und D, für die gilt: Eine Verständigung zwischen Sprechern von A und B ist, ohne auf eine Verkehrssprache auszuweichen und ohne dass einer von beiden die Varietät des anderen je gelernt hätte, weitgehend unproblematisch; desgleichen zwischen B und C sowie C und D. Damit wird jedoch nicht impliziert, dass sich Sprecher von A und D verständigen können; das kann durchaus schwer bis unmöglich sein, was sie zu verschiedenen Sprachen machen würde ("Abstandsprache", sagen die Philologen).

Ein Beispiel aus der Praxis: Ein Wiener versteht relativ mühelos Oberösterreichisch, und umgekehrt (von einigen speziellen Begriffen abgesehen), ein Oberösterreicher Niederbayrisch, ein Niederbayer Oberfränkisch, ein Oberfranke Mittelfränkisch, ein Mittelfranke Rheinfränkisch, ein Sprecher des Rheinfränkischen Limburgisch und ein Sprecher des Limburgischen Flämisch. Setzt man jedoch einen Wiener und ein Flamen zusammen, so werden sie wohl auf Englisch ausweichen (und ein ernsthaftes Problem haben, sollte einer der beiden kein Englisch sprechen und sollte sich auch sonst keine gemeinsame Sprache finden).

Sind also Flämisch und Wienerisch "Sprachen" oder Dialekte einer einzigen Sprache, nennen wir sie ganz neutral "kontinentales Westgermanisch"? (Der Begriff "continental West Germanic" ist übrigens in der Linguistik nicht unüblich, wenn verschiedene Varianten dieses Kontinuums verglichen werden sollen.) Die Antwort liegt jenseits des Gegenstandgebiets der Sprachwissenschaft wie ich sie verstehe. Es gibt aber eine politische Antwort: Wienerisch ist ein deutscher Dialekt, und Flämisch ein niederländischer, beides aufgrund historischer Zufälle. Der Haken an dieser Definition: Analog ist auch Ostlimburgisch ein deutscher Dialekt, und Westlimburgisch ein niederländischer. Leider, leider, fällt es selbst Muttersprachlern schwer, diese beiden Varietäten zu unterscheiden...

Wieder einmal ist die Sprachwissenschaft, je nach Blickwinkel, eine abtrünnige Geisteswissenschaft, die sich mit der "bösen" Biologie verbandelt, um gemeinsame Konzepte auszuarbeiten; oder eben eine von den "schwammigen" Geisteswissenschaften in Geiselhaft genommene Naturwissenschaft. Ich plädiere für zweiteres, nicht zuletzt da der Vergleich zwischen Dialektkontinua und Ringspezies bei weitem nicht so verbreitet ist, wie man aufgrund der offensichtlichen Parallelen vermuten könnte: Google liefert auf Deutsch 0 (in Worten: null) Ergebnisse, auf Englisch gerade mal 22, wenn man gleichzeitig Ringspezies und Dialektkontinuum sucht. So weit haben wir uns also von unseren nächsten Verwandten entfernt...

Es gibt aber unbestreitbare Unterschiede zwischen einem Dialektkontinuum und einer Ringspezies: Während die Paarungsunfähigkeit nach bisherigen Erkenntnissen ein "point of no return" ist, kann die gegenseitige Verständlichkeit durch intensiven Kontakt wiederhergestellt (schreibt man das nach der Neuen "Rechtschreibung" getrennt? Well, I don't really care) werden. Irgendwo ist die Linguistik somit tatsächlich schwammiger als die Biologie, und damit vielleicht wirklich eine "Geisteswissenschaft" (um nicht zu sagen: "Geistes"-"Wissenschaft") (?).

02 November, 2006

Living in the Past oder wir waren Weltklasse

Living in the Past

The University of Vienna is among the worlds top sites for innovative and influential research. Within a decade, it has been home to six Nobel laureates. Other people working here, never awarded with this distinctive prize but no less influential for the future developement of their disciplines, include: Kurt Gödel in mathematics, Siegmund Freud in psychology, Ludwig Wittgenstein and Karl Popper in philosophy; even in linguistics, Nikolai S. Trubeckoj is working here, who may be called the founder of Phonology, for all the flaws his theories may have from a present day perspective. If you are searching for a leading scientist and don't know where he (unfortunately, rarely ever she) is from, it's a good idea to check Vienna first.

This was in the decade 1927-1936. In the last seventy years, only two people from Vienna University recieved the distinction, and of the other people working at the university, I cannot think of a single one that comes anywhere close in significance to the ones mentioned above. 1938 and the Nazi terror (well supported by a significant part of the local population, and major groups in academia) put an abrupt end to this period. Many of Vienna's most excellent researchers where killed or fled the terror, most never came back, many where never officially invited to return. Vienna started to get covered in the dust of provinciality and insignificance, which it suffers up to this day. Others, who were not personally endangered, chose not to work under such an impoverished environment. And, yes, yet others arranged themselves with the regime.

Nonetheless, even today the University has a list of its Nobel laureates linked very prominently from its homepage. The list does not include a discussion of the historical tragedy, only when reading the biographies of the laureates, it turns out that three out of six where forced to emigrate in 1938.

Link: http://www.univie.ac.at/archiv/tour/21.htm

Forward and don't look back


70 years after this golden time, political leaders of different parties want Austrian academia to get rid of the dust. We're going to become world class, the proclaim, we need centres of excellence. If you think they want to promote a more open and cosmopolitian atmosphere at our universities, you are sadly mistaken. Indeed, they are not speaking of any of the existing universities; they carefully avoid to mention our previous age of excellence - apparently it is to much of a hot potato for at least one of the parties involved. What they want to do is found a new research institute, with international staff and every kind of equipment needed, outside of Vienna and beyond of reach for mostly everyone here. It will be focussing on Technology and Applied Sciences, totally ignoring our great history at the foundations of science and philosophy. And the existing universites? May they rot in the dust of the centuries, may provinciality be paired with lack of funding, insignificance with impoverishment in research areas. Whatever. Doesn't matter. People there are too rebellious anyway, better get rid of them.

Link: http://www.bmbwk.gv.at/fremdsprachig/en/science/ista.xml

Quotes and Signatures

Einige Zitate oder eigene Aphorismen, die ich im Laufe der letzten Zeit so als E-mail-Signatur o.ä. in Verwendung hatte:

Im Übrigen bin ich der Meinung, dass "homo sapiens" in "pan verbalis" unbenannt werden sollte. Allein schon weil wir öfter sprechen als denken.

Mind is to culture what physics is to biology.

Es sind nicht alle frei die ihrer Ketten spotten (Gotthold Ephraim Lessing, Nathan der Weise IV:4).

Funktionalisten sind Menschen, die Nutztiere in Milch-, Zug- und Tragtiere unterteilen. Die Biologie spricht von Paarhufern und Unpaarhufern.

Did the devil make the world while God was sleeping? (Tom Waits, "Little Drop of Poison", Bawlers/Orphans)

Es ist eine verkehrte Welt, in der die Liebe als gefährlicher gilt als der Hass (eigene Idee).

Wissenschaft ist Unwissen auf hohem Niveau (eigene Idee).

Science is the business of asking the right questions. Knowing answers belongs to the respectable trades of religion, politics, and medicine (eigene Idee).

A protein cluster and proud of it (eigene Idee).

The expressions have not been established to signify the external objects, but they have been established to signify the conceptual meanings (ar-Râzî)

By the way, der erste Schnee...

16 Juli, 2006

Delphine und PF

Dieser Beitrag entstand teilweise als Reaktion auf die Kontroverse zwischen Hauser, Chomsky und Fitch einerseits und Pinker und Jackendoff andererseits (siehe Literatur/Links im Anhang), teilweise aus Diskussionen und Gesprächen mit LinguistInnen und anderen zu den diversen hier angesprochenen Themen; neben HCF und PJ haben ich auch aus von Jonathan Kaye Argumente bezogen, und good old Lenneberg ist auch nicht ganz unschuldig, der wissenschaftshistorische Kontext ist in erster Linie nach Otto Marx, allerdings aus dem Gedächtnis. Das ganze ist natürlich subjektiv und ohne Anspruch auf Vollständigkeit oder gar Wissenschaftlichkeit und außerdem eine provisorische Meinung - Kommentare erwünscht, aber mit Vorwürfen für etwas, was ich heute glaube, braucht man mir in einem Monat nicht mehr zu kommen.

Ein bissl wissenschaftshistorischer Kontext: Die Beobachtung, dass es Parallelen zwischen menschlicher Sprache und Vogelgesang gibt insofern als dass beide zwar durch einen inneren Antrieb zur Artikulation ausgelöst werden, aber die tatsächliche Ausprägung durch Lernen bestimmt ist, wodurch es in beiden Fällen zu regionalen "Dialekten" kommt, ist uralt - man findet es etwa bei Aristoteles, und der alte Schreibtischtäter ist wohl auch nicht durch eigene Feldforschung draufgekommen...

Für ein paartausend Jahre galt daher der Vogelgesang zu Recht als beste Parallele zur Sprache im Tierreich, und Darwin höchstselbst hat in "The Origin of Man" eine Hypothese angedeudet, wonach diese Parallele nicht zufällig ist, sondern daher rühre, dass sich Protosprache aus Singen entwickelt habe und letzteres aufgrund sexueller Evolution entstanden sei. Wenn ichs richtig im Kopf habe, ist er allerdings einen Schritt weiter gegangen und hat behauptet, Sprache selbst sei ein kulturelles Artefakt, das auf diesem "Musikinstinkt" aufbaue, da hat wieder mal einer die Komplexität von Sprache und die Unabhängigkeit von Sprache und Rede unterschätzt.

Es gibt allerdings einige wesentlichen Unterschiede zwischen Vogelgesang und Rede: Singvögel lernen zwar wesentliche Elemente des Gesangs von erwachsenen Männchen, das Ziel ist aber offenbar, möglichst vielfältige und unverwechselbare Melodien zu beherrschen, womit sie offenbar Eindruck schinden wollen - darum imitieren viele auch wahllos alles was ihnen so ans Ohr kommt (vgl. Papageien) um sich ein möglichst großes Repertoire anzulegen. Außerdem leben Vögel meist solitär oder in Paaren, während Menschen Rudeltiere sind. Insofern ist der Vergleich mit Walen und Delphinen (sowie offenbar auch manche Robben, aber darüber weiß ich fast nichts) treffender: die sind auch Rudeltiere, und sie stimmmen innerhalb der Gruppe ihre Gesänge aufeinander ab (sowie auch Menschen im allgemeinen eher den Dialekt ihrer Umgebung lernen als versuchen, exotisch und originell zu klingen), und singen im Kollektiv - allerdings sollen auch Wale beobachtet worden sein, die Schiffsmotoren nachahmen... Leider sind Walgesänge wesentlich schlechter erforscht, viele wichtigen Details sind überhaupt erst in den letzten Jahren bekannt geworden (ich glaube mich etwa erinnern zu können, im Geo von der "sensationellen Entdeckung" gelesen zu haben, dass Wale in "Dialekten" singen - gut möglich, dass das Wissen in Fachkreisen schon älter ist, aber wenn mich die Erinnerung nicht täuscht, hieße das, dass es erst in den 90ern in populärwissenschaftliche Kreise durchgesickert ist - bei der Faszination, die das Thema inhärent auslöst, kanns dann wohl nicht _viel_ älter sein).

Was beide Gruppen von Tieren mit dem Menschen vergleichbar macht, ist die ausgezeichnete Fähigkeit, Laute, v.a. Stimmen, zu imitieren; und das ist nicht so banal wie es klingen mag, denn unsere nächsten Verwandten sind extrem mies was das betrifft. Mehr noch, nicht nur können Affen ihre Schreie kaum willkürlich beeinflussen, sie tun sich sogar schon schwer, auch nur die Ausatmung in dem Maß zu kontrollieren, wie dafür Voraussetzung wäre.
Was andererseits beide Gruppen vom Menschen unterscheidet, ist die (weitgehende) Beschränkung der Vokalisationen auf Männchen.

Eine Hypothese, die davon ausgeht, dass alles was Sprache ausmacht als Anpassung an die Erfordernisse symbolischer Kommunikation entstanden sei, hat hier ein Problem: Ein symbolisch kommunizieren wollender Menschenaffe (a.k.a. protolinguistischer Hominide) wäre aufgrund seiner Physiologie gezwungen, auf einen anderen Kanal auszuweichen. Wie wir anhand von Gebärdensprachen sehen, funktioniert Sprache weitgehend problemlos auch auf anderen Kanälen - es fehlt also an einer Motivation, umzusteigen, ganz abgesehen davon, dass dieses Umstiegsszenarie nur schwer vorstellbar erscheint.

Es ist also durchaus gerechtfertigt, für unser unwahrscheinliches phonetisches Talent eine extralinguistische Erklärung zu suchen; umso mehr, als es ein altes Paradox ist, dass unsere Artikulationsmöglichkeiten bei weitem sprachliche Anforderungen übersteigen: Sprachen haben im Großen und Ganzen zwischen 20 und 70 distinktiv gebrauchte Lautqualitäten oder "Phoneme" (was auch immer die psychologische Realität des Phonems als Entität sein mag). Allein schon diese Varianz sollte Funktionalisten stutzig machen: Wenn 20 Phoneme ausreichen, um ein funktionsfähiges Lexikon zu generieren, wenn weiters die Entwicklung der Artikulatorik von sprachlichen Sachzwängen bestimmt war, wenn wir darüber hinaus wissen, dass uns auch schon ein wesentlich bescheideneres Artikulationsvermögen unter Primaten zum Exoten macht - wozu sollte dann die Evolution dermaßen über das Ziel hinausgeschossen haben? Dabei sind selbst 70 oder sogar 100 Phoneme nur ein bescheidener Bruchteil dessen, was wir so zu produzieren im Stande sind - wir können, manche besser, manche schlechter, Stimmen oder Akzente imitieren, Dialekte lokalisieren... was die Menge an unterscheidbaren Lauten noch einmal multipliziert.

Die lautliche Seite der Sprache ist also extralinguistisch bedingt. Jetzt brauchen wir dasselbe nur noch für die konzeptuelle nachzuweisen und voilà - der Siegeszug des Minimalismus ist besiegelt, seine Grundannahme empirisch belegt: Die Sprachfähigkeit im engeren Sinne beschränkt sich auf die Narrow Syntax, diese wiederum ist nichts weiter als ein simpler Rekursionsmechanismus, und alle weiteren Beschränkungen sind durch die Schnittstellen und damit letztlich außersprachliche Faktoren verursacht, die entweder in wenig unterschiedlicher Form auch anderswo im Tierreich beobachtbar sind, oder andernfalls die einzig mögliche Lösung für ein mathematischen (Informationstheorie) oder physikalisches (Sinneswahrnehmung) Problem darstellen. Die Beobachtung von der "evolution as a tinkerer" trifft auf Sprache nicht zu, da Sprache nicht der Selektion unterworfen war sondern die perfekte, weil einzig mögliche, Verknüpfung anderer Fähigkeiten mittels eines a posteriori unglaublich simplen Mechanismus ist. Wunderbar!

Doch halt! Gibt es nicht womöglich unausgesprochene Grundannahmen, ohne die der Schluss ein non sequitur ist? Mir scheint es tatsächlich so - der Schluss ist richtig, ja zwingend, wenn wir "PF" als einen konsistenten, formlosen und unteilbaren Klumpen begreifen - eine legitime Position, die aber expliziert und argumentiert werden müsste. Wird dies verabsäumt, so bleibt nur eines: Setzen! Structuralism wasn't that bad after all. Was wir bis zum vorletzten Absatz beschrieben haben ist die Phonetik. Kein Wort von Phonologie: Kein Wort von Distinktivität; kein Wort von diskreten Kategorien entlang eines Kontinuums an Lautqualitäten; kein Wort von {Silben, Einsätzen, Nuklei, Headedness, Füßen, metrischer Organisation, whatever-else-your-favorite-theory-requires}; kein Wort von Problemen des Erwerbs; kein Wort von {Lautgesetzen, Reinterpretation}. Es braucht sehr gute Argumente, bevor ich bereit bin, diese Unterscheidung zurückzunehmen. Übermenschlich gute.

Ist der Minimalismus also tot? Nicht unbedingt. Was aber aus der Diskussion hervorgehen sollte, ist, dass er - in einer womöglich entsprechend modifizierten Form - nur überleben kann, wenn er sich mit einer phonologischen Theorie verbündet, die entweder a) auch phonologische Beobachtungen (as opposed to phonetic ones) aus außersprachlichen Gesetzmäßigkeiten ableiten kann oder b) einen starken Parallelismus zwischen Syntax und Phonologie aufweist und somit ihr (notwendigerweise gleichzeitiges?) Auftreten im Idealfall auf ein einziges Ereignis zurückverfolgen kann. Ich persönlich halte die zweite Möglichkeit für wesentlich vielversprechender, aber ich wurde ja auch dahingehend indoktriniert...

Quellen (chronologisch):

Lenneberg, Eric H. 1967: Biological Foundations of Language. (dt. 1972: Biologische Grundlagen der Sprache; mit zwei Anhängen: Noam Chomsky: Die formale Natur der Sprache; Otto Marx: Geschichte der Ansichten über die biologische Grundlage der Sprache.)
Partly outdated, but no less unexcelled.

Kaye, Jonathan 1997. Why this Article is not about the Acquisition of Phonology. SOAS Working Papers in Linguistics and Phonetics 7, 209-220.
www.unice.fr/dsl/tobweb/scan/Kaye97group_recogn.pdf
These: Phonologie und Phonetik sind strikt zu trennen, da letztere kein im engeren Sinne linguistisches Phänomen sei. Phonologische Paradigmen können anhand dessen evaluiert werden, wie realistisch der Erwerb phonologischer Systeme nach dem jeweiligen Modell dargestellt werden kann. Der lautliche Kanal werde beim Menschen neben der linguistischen auch von einem "group recognition"-System benützt, welches ursprünglicher sei und für einige metalinguistische Universalien verantwortlich zeichne - etwa dafür, dass Sprachen dynamische Systeme sind (sich stetig ändern), dass postpubertärer Spracherwerb, auch bei vollständiger Beherrschung des Systems, einen "ausländischen Akzent" hinterlässt, und das Menschen oft so irrational auf Sprache oder Dialekt reagieren.

W. Tecumseh Fitch 2000:The evolution of speech: a comparative review. Trends in Cognitive Sciences 4/7 (2000) 258-267.
http://www.isrl.uiuc.edu/~amag/langev/paper/fitch00speech.html
These: Rede kann, im Gegensatz zu Sprache, vergleichend untersucht werden, da die gleichen oder ähnliche Mechanismen auch bei vielen Tieren vorhanden seien. Eine oft übersehene Voraussetzung für menschliche Rede ist die Fähigkeit zur lautlichen Imitation, da diese aber unabdingbar für jede Form von Spracherwerb sei, mache es Sinn, zu untersuchen, wo im Tierreich diese sonst vorhanden sei und welche funktionalen Erklärungen dort angebracht seien - hier kommt dann auch der Vergleich mit Vögeln und Walen, wobei der Schluss dem von Kaye nicht so unähnlich ist.

Hauser, Marc/Noam Chomsky/W. Tecumseh Fitch 2002: The Faculty of Language: What Is It, Who Has It, and How Did It Evolve. In: Science 298.
www.wjh.harvard.edu/~mnkylab/publications/ languagespeech/HauserChomskyFitch.pdf
Versuch, mögliche Forschungsrichtungen für die Evolution von Sprache aufzuzeigen, wobei eine terminologische Unterteilung in "Faculty of Language in a Broader Sense - FLB" und "... in a Narrow Sense - FLN" vollzogen wird. FLB, also diejenigen Komponenten, die mit anderen kognitiven Domänen geteilt werden, könne vergleichend untersucht werden, FLN dagegen kaum, bestehe aber auch aus nicht viel mehr als Narrow Syntax, d.h. einem womöglich recht simplen Rekursionsmechanismus.

Pinker, Steven/Ray Jackendoff 2005: The Faculty of Language: What's Special about it? In: Cognition 95 (2005) 201–236.
pinker.wjh.harvard.edu/articles/ papers/2005_03_Pinker_Jackendoff.pdf
Antwort auf obiges: Die kategorische Unterscheidung zwischen FLB und FLN mache es unmöglich, auch nur die Frage zu stellen, in welcher Weise Komponenten der FLB durch Sprache überformt wurden. Das wahllose Zusammenwerfen Homologien und Analogien, also von Vergleichen mit den Menschenaffen und irgendwelchen anderen Tieren, die halt durch konvergente Entwicklung ähnliche Eigenschaften wie h.s. aufweisen, sei unwissenschaftlich. Die Trennung sei somit keineswegs eine theorieneutrale, terminologische, sondern "syntaktozentrisch" und durch Chomskys Minimalismus geprägt, und erteile anderen Modellen und einer adaptionistischen Analyse der Evolution von Sprache von vornherein eine Absage. (In den nächsten beiden Artikeln werden die Argumente mehr oder weniger wiederholt.)

Fitch, W. Tecumseh/ Marc D. Hauser/ Noam Chomsky 2005: The evolution of the language faculty: Clarifications and implications. In: Cognition 97 (2005) 179–210.
www3.isrl.uiuc.edu/~junwang4/langev/ localcopy/pdf/fitch05languageFaculty.pdf

Jackendoff, Ray/ Steven Pinker 2005: The nature of the language faculty and its implications for evolution of language (Reply to Fitch, Hauser, and Chomsky). In: Cognition 97 (2005) 211–225.
pinker.wjh.harvard.edu/articles/ papers/2005_09_Jackendoff_Pinker.pdf

Anm. (22.7): Hiermit soll nicht gesagt sein, dass Musik und Sprache näher als unbedingt nötig zusammenhängen, schon gar nicht, dass Sprache von Musik deriviert sei; "Gesang" und "Musik" zu verwechseln, wenngleich ein häufiger Fehler, ist nicht viel besser als "Rede" und "Sprache" durcheinanderzubringen. Parallelen zwischen Gesang und Rede sind es, welche hier aufgezeigt werden sollten, sollten sich Parallelen zwischen Musik und Sprache herausstellen (wie immer wieder von diversen Seiten behauptet wird), so ist wohl Sprache Vorbild und Musik Derivat.
Außerdem: PJ haben sich vor allem auch auf das Lexikon bezogen, wozu ich mich leider nicht qualifiziert fühle etwas zu sagen. Das gibt ihrem Einwand natürlich etwas mehr Gewicht.

22 Juni, 2006

Recent Reading

Ein paar Sachen, die ich in letzter Zeit so (quer-)gelesen habe, jenseits von Pflichtliteratur und diesseits von Belletristik, wobei "in letzter Zeit" relativ zu sehen ist. Samt einer ungefähren subjektiven Bewertung entlang der Skala Pflicht - Empfehlung - bei Interesse - so lala - Bullshit (wobei anzumerken ist, dass dies eine selektive Auswahl ist und die unteren Kategorien unterrepräsentiert sind, wenn man die Summe dessen, was ich so gelesen habe, als Vergleichsbasis heranzieht).

Spencer, Herbert 1862: First Principles of Philosophy (dt. Ausgabe 2004 nach der 6. Auflage 1900)
Der Aufbau nach den Prinzipien der klassischen Rhetorik macht mir noch etwas zu schaffen, bin wohl eine andere Form von Strukturierung gewohnt, aber nachdem was ich bisher so verstanden habe, bestätigt sich das, was ich über den Herrn und sein Werk zu wissen glaubte: Ein wichtiger Denker des 19. Jahrhunderts, aber für eines seiner wesentlichen Postulate - dem Drang zu mehr Komplexität, ist es mir bisher nicht gelungen, eine Begründung zu erkennen, jenseits reiner Induktion aus einer womöglich voreingenommenen Analyse spärlicher empirischer Beispiele.
Bei Interesse.

Schuchardt, Hugo 1884: Slavo-deutsches und slavo-italienisches; dem Herrn Franz von Miklosich zum 20. November 1883. (photomechanischer Nachdruck 1974)
Eines der Pionierwerke der Sprachkontaktforschung (ich bin über die häufigen Verweise bei Weinreich ("unexcelled") drauf gestoßen). Gerade erst zu lesen begonnen. Schuchardt war einer der ersten Forscher zu Kreolsprachen und hat mit diesem Band - gewidmet dem Grazer Pionier slawistischer Sprachwissenschaft - erstmals auch bei "normalen" Sprachen gezielt nach Interferenzen durch Kontakt gesucht, und zwar auch jenseits von lexikalischem Transfer. Er Betrachtet vor allem Prozesse auf lokaler Ebene - ostösterreichische, sudetenländische, sächsische und mittelungarische Dialekte des Deutschen, Friaulisch und die Triester Mundart, Slowenisch, tschechische und slowakische Dialekte, sowohl typische Interferenzen bei zweisprachigen in diesen Regionen als auch in der Gesamtbevölkerung verbreitete Einlüsse. Spannend, aber ihre Werke zu strukturieren haben sie damals noch nicht so drauf gehabt...
Bei Interesse.

Kroeber, Alfred 1923: Anthropology
Ganz amüsant, einmal ein Werk aus einer Zeit zu lesen, als der Piltdown-Man noch für real gehalten wurde... Ansonsten: der Teil, wo er die Unwissenschaftlichkeit des damals vorherrschenden "wissenschaftlichen" Rassismus vorführt, indem er zeigt, wie die betreffenden Studien konsequent jeden Einfluss des Kontexts auf die Herausbildung der Persönlichkeit/Fähigkeiten/Intelligenz ignorieren, half mir, die allergische Ethno-Reaktion auf jede Art von innateness zu verstehen; dennoch ist diese heute sehr oft an die Falschen gerichtet. Ein wichtiges first-hand-Dokument, aber Diffusionist bleibt halt Diffusionist: Das es Übernahmen geben kann und gibt ist fast schon ein Gemeinplatz, will man darauf eine Theorie aufbauen, so sollte es die erste Aufgabe sein, zu formulieren, was dafür verantwortlich ist dass sich gewisse items verbreiten während andere so offensichtlich gegen Diffusion immun sind. Kroeber spricht dies auch an wenn er schreibt dass eine Neuerung mit dem bestehenden System kompatibel sein muss, verfehlt aber wie so viele andere, die Voraussetzungen für diese Kompatibilität oder Kohärenz auszuformulieren. Auch noch nicht ganz durch.
So lala.

Vygotsky, Lev S./Luria, Aleksander R. 1930: Etiudy po istorii provedeniia. (en. 1994: Studies in the History of Behaviour)
Grad erst angefangen. Bin auf Umwegen zu dem Buch gekommen: Luria (auch Lurija, je nach Transliteration) wahr wohl der bedeutendste sowjetische Neurologe und hat auch wertvolle Sachen zu neurolinguistischen Themen geschrieben (morbid wie es klingen mag, und obwohl ich Pazifist bin: der Zweite Weltkrieg hat der Forschung auf diesem Bereich einen deutlichen Schub nach vorne verpasst, wie auch vorher schon der Erste und der preußisch-französische Krieg - soviele klar lokalisierbare Hirnschädigungen wie es am Schlachtfeld durch Schusswunden gibt sucht man in Friedenszeiten vergeblich...).
In diesem Buch nun beschreibt Luria gemeinsam mit seinem Lehrer Vygotsky, seine Theorie von der Entwicklung kognitiver Fähigkeiten, wobei er kulturellen Faktoren eine große - womöglich sogar zu große - Rolle einräumt, dabei versucht, systematisch die Unterschiede und Parallelen zwischen biologischer und kulturellen/sozialgeschichtlicher Evolution herauszuarbeiten. Die große Bedeutung, die die beiden der Sozialgeschichte beimessen (logische Folge der sowjetischen Einstellung von der Formbarkeit des Menschen) führt dazu, dass sie "Primitiven" qualitativ andere Repräsentationen zuschreiben, die sie auch im Sinne einer weitgehend linearen Evolution als verschieden komplex begreifen, wobei sie jedoch betonen, dass dies in keiner Weise biologisch fehlinterpretiert werden soll, sondern einzig Produkt unterschiedlich verlaufener soziohistorischer Entwicklung sei. Dabei machen sie jedoch nicht den Fehler des etwa zeitgleichen amerikanischen Behaviourismus, der die Realität von Repräsentation grundsätzlich leugnet oder zumindest für unerforschbar hält, sondern operieren durchaus mit Symbolen, Strukturen, strukturellen Präferenzen etc. Wenn man so sagen kann: eine diachron-kontextuell orientierte Gestaltpsychologie. So glaube ich zumindest es bisher verstanden zu haben.
Vielleicht mehr, wenn ich über Einleitung, Schluss und Bildunterschriften hinausgekommen bin.
(Trotzdem:) Empfehlung.

Weinreich, Uriel 1953: Languages in Contact
Exzellent! Ich habe das Buch in einer Nacht durchgelesen - und dementsprechend am nächsten Tag verschlafen :( - und kann es nur weiterempfehlen. Das Buch stellt nicht den Anspruch, alle Antworten zu wissen, und wirft an vielen Stellen explizit Fragestellungen auf - leider kenne ich mich auf dem Gebiet der Kontaktlinguistik viel zu wenig aus, um im Einzelfall feststellen zu können, wieviel davon in den letzten 53 Jahren gemacht wurde, aber ich bin sicher, dass viele der Fragen auch heute noch aktuell sind - ist es nicht gerade das, was gute Wissenschaft ausmacht: Die richtigen Fragen zu stellen?. Daneben bringt er auch eine Fülle an Daten - vor allem aus dem aus Migrationsdialekten in den USA (American German, Portuguese, Italian, Polish, Swedish) und aus seiner eigenen Feldforschung mit Bilingualen entlang der rätoromanisch-schwyzerdütschen Sprachgrenze in Graubünden. Das Jiddische kommt natürlich auch zur Sprache, jedoch fast zu wenig für meinen Geschmack und erstaunlich wenig, wenn man bedenkt, dass Weinreich draußen in der weiten Welt eher als Experte für das Jiddische denn als Kontaklinguist bekannt zu sein scheint (vgl. http://en.wikipedia.org/wiki/Uriel_Weinreich). All das auf knapp 200 Seiten und - soweit ich das beurteilen kann - auch für Nicht-Linguisten verständlich geschrieben. Lesen!!! Und, wenn es irgendwo auftreibbar sein sollte: Kaufen (und mir schenken;)!!!
An dieser Stelle mein Dank an Prof. Hans Christian Luschützky, über dessen (indirekte) Empfehlung ich an dieses Buch gelangt bin.
Pflicht.

Lenneberg, Eric H. 1967: Biological Foundations of Language. (dt.1972: Biologische Grundlagen der Sprache; mit zwei Anhängen: Noam Chomsky: Die formale Natur der Sprache; Otto Marx: Geschichte der Ansichten über die biologische Grundlage der Sprache )
Das Werk ist in seinem Metier bis heute unübertroffen und selbstverständlich Referenz bei allen weiter unten folgenden Werken, die auch nur entfernt mit dem Thema zu tun haben. Das Buch stellt auf über 500 Seiten die anatomischen und kognitiven Voraussetzungen für Sprachvermögen dar und diskutiert auch Ansätze zur Entstehung der Sprache; Lenneberg schließt, dass die paläontologische Beweislage viel zu lückenhaft sei, um empirisch eine Entstehungsgeschichte der Sprache nachzuzeichnen oder auch nur ansatzweise zu datieren, da einerseits der genaue Zusammenhang zwischen anatomischen Korrelaten (Form und Funktion des Kehlkopfes und Mundraumes, soweit aus Fossilien überhaupt ersichtlich, Hirnvolumen) und Sprachfähigkeit zu ungenau bekannt sei - es gebe sogar Hinweise auf eine geringe Korrelation, so etwa bei Menschen mit bestimmten Wachstumsstörungen ("nanoenzephalische Zwerge"), deren Gehirnvolumen nur geringfügig über dem von Menschenaffen liegt, und die trotzdem eine weitgehend normale sprachliche Entwicklung zeigen; andrerseits sei auch die materielle Kultur (d.h. Steinwerkzeuge) kein zuverlässiger Indikator für Vorhandensein oder Komplexität von Sprache - man vergleiche nur die Unterschiede heutiger Kulturen (in materieller Hinsicht) bei konstanten kognitiven oder zumindest sprachlichen Fähigkeiten.
Während er also eine empirische Erforschung für unmöglich erklärt, lässt Lenneberg Raum für eine deduktives, rationalistisches Herangehen. Hier spielt auch der historische Kontext eine Rolle: Der Behaviorismus war immer noch das vorherrschende Paradigma in der Psychologie, auch wenn die kognitiv orientierte Kritik bereits an Boden gewann, was auch Lennebergs oft polemische Seitenhiebe erklärt. Dabei verliert die artikulatorische Komponente logischerweise an Bedeutung, und er konzentriert sich auf den kognitiven Aspekt von Sprache. Sprache ist demnach, angelehnt an die damals junge generative Theorie, in erster Linie Struktur und Rekursion. Lenneberg untersucht folgerichtig Strukturerkennungsmechanismen in anderen Bereichen der menschlichen und tierischen Kognition und landet bei der optischen Wahrnehmung. Daneben beleuchtet er das Zusammenspiel von Anlagen und Lernen/Resonanz beim Spracherwerb, erläutert die Rolle einer kritischen Phase bei anderen Aspekten der Ontogenese, und zieht vorläufige Vergleiche mit Resonanzphänomenen bei anderen Spezies - wofür natürlich wieder einmal der Vogelgesang herhalten muss, der ja schon seit Aristoteles mit Sprache verglichen wird, wobei auch Darwin mitzog.
Besonders interessant, wenn auch in vieler Hinsicht anfechtbar, ist das abschließende Kapitel, in dem er auf die Implikationen aus dem Zusammenspiel von "nature" und "nurture" für die Variationstoleranz in den Systemen von Sprachfähigkeit und aktualisierter Sprache eingeht und andeutet, wie sich daraus - und aus der Natur des Resonanzmechanismus - der Sprachwandel erklären ließe.
Chomskys Anhang stellt kurz und bündig den technischen Apparat einer leider hoffnungslos veralteten Version generativer Theorie dar, Marx' Anhang gibt einen guten Überblick über einen Aspekt der Sprachphilosophie seit Plato, leider ohne die Ideengeschichte außerhalb Europas zu beleuchten.
Pflicht.

Flier, Michael S. 1974: Aspects of Nominal Determination in Old Church Slavic.
Wenn man, wie ich, a) Altkirchenslawisch sehr interessant findet, b) der Meinung ist, dass die Nominalphrase in der generativen Forschung unterrepräsentiert ist und c) die Möglichkeiten und Probleme der Anwendung in der Synchronie entwickelter Prinzipien auf Korpussprachen für ein faszinierendes Feld hält, dann ist dieses Buch eine unumgängliche Empfehlung. Gewisse Aspekte sind jedoch auch von allgemeinem Interesse, etwa wenn Flier entgegen dem damaligen generativen Mainstream insistiert, dass die Wortstellung auch in Sprachen ohne fester Wortfolge durch formale Kriterien determiniert wird (Stichwort Informationsstruktur), und nicht etwa durch eine undefinierbare postsyntaktische "stilistische" Komponente verursacht sei oder gar überhaupt der Performanz zuzurechnen sei. Eine Einsicht übrigens, die in der Slawistik offenbar Commonplace war, hier haben wohl wieder mal die negativen Seiten einer "vor-1957-gabs-ja-eigentlich-keine-Sprachwissenschaft"-Einstellung zugeschlagen.
Ein Plus ist, dass er gute Glossen anführt (im Gegensatz zu manchen Referenzgrammatiken, die, da es sich beim Löwenanteil altkirchenslawischer Texte um Übersetzungen aus dem griechischen handelt, meinen es genüge, die Vorlage danebenzuschreiben), und dass er nicht versucht, alles intern zu erklären, sondern auch die Möglichkeit einer allzu treuen Übersetzung und infolgedessen einer Gräzisierung der slawischen Grammatik bedenkt - so führt er etwa die Bildung von N-N-Komposita auf den griechischen Einfluss zurück, da es sich bei den Tokens fast ausschließlich um Lehnübersetzungen handelt.
Bei Interesse (ist wohl zu spezifisch, um eine allgemeine Emfehlung auszusprechen).

Wolf, Eric 1982 (2nd ed. 1997): Europe and the People Without History
Mich freuts nicht mehr, ausführlich zu schreiben. Ist jedenfalls ein "Klassiker" und sollte mMn auf keiner anthropologischen Leseliste fehlen. In Antithese zum leider immer noch oft vertretenen Partikularismus stellt dieses Werk sehr ausführlich die Verflechtung "traditioneller" Kulturen mit dem Kolonialismus und dem internationalen (kapitalistischen) Handel dar und weist darauf hin, wie sie durch dessen jahrhundertelange Einwirkung und Vereinnahmung geformt sind. Stellt auch sehr gut dar, wie andere Produktionsweisen nicht in Antithese zur kapitalistischen stehen oder gar Überbleibsel aus früheren "Stufen" sind, sondern von dieser als "Zulieferer" benötigt und aufrechterhalten werden. Von der Analyse her marxistisch beeinflusst, liegt der Schwerpunkt auf einer deskriptiven Erfassung der Welt nach1400 und ihrer vielfältigen Abhängigkeitsverhältnisse.
Pflicht.

Bickerton, Derek 1990: Language and Species
Einer von vielen Versuchen, die Bedeutung der Sprache für die Menschwerdung zu erschließen. Bickerton ist im Hauptberuf Fachmann für Pidgins und Kreolsprachen. Er unterscheidet zwischen "Protolanguage" und "Language", wober er mit ersterem Begriff neben Pidgins und gewissen Stadien im kindlichen Spracherwerb, bzw. gewissen Formen von Aphasie, auch die mageren Erfolge verschiedener Versuche, Menschenaffen Sprache beizubringen, zusammenfasst. Protolanguage zeichnet sich demnach bereits durch die Operation von Symbolen aus und deren lineare Anordnung aus; was fehlt, ist eine hierarchische Struktur - während also die Beziehungen zwischen Konstituenten in Sprache stricto senso weitgehend strukturell determiniert sind (mehr oder weniger eine theorieunabhängige Feststellung), sind in Protolanguage pragmatische Faktoren und "Übergangswahrscheinlichkeiten" der einzige Faktor. Daher habe auch Language, nicht jedoch Protolanguage, Funktionswörter oder -morpheme ohne semantischen Inhalt, obligatorische Argumente, Mechanismen zur Identifizierung von Gaps, rekursive Einbettung, und die Wortfolge ist nicht arbiträr sondern von funktionellen und formellen Kriterien organisiert. Er stellt fest, dass es in unserer heutigen Welt keine Zwischenstufen zwischen Protolanguage und Language gebe, was etwa im Spracherwerb oder besonders krass bei der Kreolisierung von Pidgins zu beobachten sei - dies mag ja tatsächlich weitgehend so sein, seine Daten und seine Expertise in letzterem Feld sprechen dafür, aber daraus Schlussfolgerungen auf die Phylogenese zu ziehen halte ich für sehr gewagt. In weiterer Folge diskutiert er die Bedeutung von Repräsentationen und die Beziehung zwischen Abbild und physischer Wirklichkeit, sowie den evolutionären Vorteil immer ausgereifterer Repräsentationen; dabei rutscht er leider etwas stark in ins Teleologische, was er auch selbst anerkennt. Er versucht zu argumentieren, warum seine Form von Teleologie nicht schlecht sei, mMn allerdings wenig überzeugend. Er bezeichnet Sprache als "sekundäres Repräsentationssystem", das es dem Menschen ermögliche, die Realität diskursiv zu gestalten ("to negotiate reality"), was einerseits Grundvoraussetzung sei, um überhaupt daran denken zu können, wie es anders sein könnte, damit, sich "die Erde untertan zu machen"; andererseits seien dadurch aber auch schon die negativen Aspekte des Menschseins determiniert: Der Zwang, die eigene Repräsentation für die Wirklichkeit zu halten, was Grundlage für Ideologien und damit Kriegen sei, sowie der sorglose Umgang mit der Umwelt - kurzum, alle Übel der Welt...
Ganz interessant zu lesen, der teleologische Beigeschmack und der Versuch, alles was den Menschen ausmacht auf die eine und einzige Ursache zurückzuführen stößt mir allerdings gelegentlich ungut auf. Ein gelegentliches unwillkürliches "Das hat aber der Lenneberg auch schon gewusst" oder "da waren wir aber 1967 schon weiter" konnte ich mir auch nicht verkneifen.
Bei Interesse.

Pinker, Steven 1994: The Language Instinct
Ein sehr populärwissenschaftliches Buch, das einerseits Themen und grundsätzliche Fragestellungen (generativer) Sprachwissenschaft und der Psycholinguistik allgemeinverständlich darstellt (und wenn ich sage populärwissenschaftlich, dann heißt das, dass im Glossar "verb" und "evolution" erklärt werden), andererseits gegen Sprachpurismus á la "those kids talk so badly these days" antritt und die Regelhaftigkeit auch von Dialekten hervorhebt. Das Buch beschränkt sich allerdings nicht damit, den gemeinsamen Grund darzulegen, sondern Pinker bringt auch seine eigene, in manchen Bereichen durchaus kontroverse, Sicht der Dinge mit hinein, so etwa wenn er eine graduelle, kontinuierliche Evolution der Sprachanlage aufgrund des Selektionsvorteils besserer kommunikativer Fähigkeiten und Rhetorik argumentiert und alternative Hypothesen von vornherein in das Reich der Mystik verbannt, ohne wirklich auf z.B. das Diskontinuitätsparadox (die Tatsache, dass es keine beobachtbaren Zwischenstufen zwischen Sprache und keiner Sprache gibt) oder die Frage, wie "half of a language" funktionieren soll, einzugehen; er ignoriert also die Argumente, die andere am Gradualismus zweifeln ließen, was der Argumentation einen teilweise zirkulären Charakter verleiht. Daneben hält er eine recht gute, wenn auch etwas zu polemische, Verteidigungsrede für einen Nativismus modularistischer Prägung und kritisiert das "SSSA" (Standard Social Science Axiom) von der unendlichen Formbarkeit des Menschen und legt dar, warum dieses nicht nur wissenschaftlich fragwürdig sei sondern auch keineswegs ideologisch überlegen - Nativismus heißt nicht, dass alles gut ist so wie es ist da wir eben Menschen seien und nicht anders können.
Ein großes Plus ist, dass Pinker nicht bei den üblichen Verdächtigen Phonologie-Syntax-Semantik stehenbleibt sondern der Morphologie und besonders dem Lexikon, also etwa Kreativität in der Wortbildung, breiten Raum einräumt.
Empfehlung.

Hauser, Marc 1996: The Evolution of Communication.
Dieses Buch hat hier eigentlich nichts verloren, da ich es erst gerade vorgemerkt habe. Hauser ist ein Psychologe oder sowas und beschäftigt sich recht ausführlich mit tierischer Kommunikation und möglichen Präadaptionen zur Sprache. 2002 hat er mit Chomky und Fitch einen recht einflussreichen Artikel in Science geschrieben (Hauser, M. D., Chomsky, N., & Fitch, W. T. (2002). The faculty of language: What is it, who has it, and how does it evolve? Science, 298, 1569–1579). Die Grundaussage ist, dass Sprache nicht als monolithischer Block gesehen werden darf, sondern in Teilaspekte zerlegt werden muss, welche wiederum im Gegensatz zum Gesamtsystem großteils nicht spezifisch sind und somit komparativ untersucht werden können (des Artikels, nicht des Buches, das ich ja nicht gelesen habe). Die Grundannahme ist, dass spezifische Anpassungen eher gering sind und womöglich nicht über Rekursivität hinausgehen - Merge als einzige Operation der Narrow Grammar, sozusagen. Insbesondere die phonetische Seite sei besser über Vergleiche mit z.B. Singvögeln erklärbar als über die kommunikative Funktionalität (was sicher nicht ganz falsch ist, man könnte sich jedoch fragen, ob hier womöglich unzulässig von Phonetik auf Phonologie geschlossen wurde, da ja für den Gebrauch von Lauten in Sprache mehr als feine Artikulation und genaue Imitation nötig ist - nämlich der distinktive Gebrauch diskreter Qualitäten). Über die oft polemische Debatte zwischen Hauser, Chomsky und Fitch einerseits und Jackendoff und Pinker andererseits, die sich im Anschluss an den Artikel herausbildete vielleicht ein andermal.

Thomason, Sarah G. (ed.) 1996: Contact Languages; A Wider Perpective
Auch ein Tipp von HC Luschützky. Während mich das Buch weniger gefesselt hat als Weinreich 1953, so ist es doch zumindest lesenswert. Explizites Ziel dieses Sammelbandes ist es, von der einseitigen Betrachtung von Kontaktsprachen wegzukommen, die dadurch entstanden sei, dass vorwiegend, oft sogar ausschließlich, Pidgins und Kreole aus dem "plantation setting" betrachtet worden sind, also solche, die im kolonialistischen Rahmen entstanden und eine europäische Sprache als lexikalische Basis verwenden. Ein weiteres Ziel ist es, neben der klassischen Klassifizierung von Pidgins und Kreolen (als lingua francas, im ersteren Falle ohne Native Speakers und mit oft sehr eingeschränkten Funktionen, im zweiteren nachdem sich v.a. durch intergroup marriages eine Population von Erstsprachlern herausbildet und diese die Sprache an ihre Bedürfnisse anpassen und auf alle Domänen ausweiten) auch den Typus einer Mischsprache zu elaborieren: Hier handelt es sich um eine Intragroup-Varietät, wie sie entstehen kann, wenn eine Population zwei Sprachen weitgehend fließend spricht, zugleich aber aufgrund sozialer Umstände das Bedürfnis hat, sich von beiden Gruppen abzugrenzen - als Identitätsmarker in der Ethnogenese, wenn man so will. Ein Beispiel hierfür ist das Michif der kanadischen Red-River-Métis, das auf Französisch und Cree aufbaut, wobei die Verben vorwiegend aus zweiterem entnommen sind, die Nomina dagegen aus ersterem (stark verkürzt); seine heutigen Sprecher können meist weder französisch noch Cree, dennoch müssen die "Gründer" der Sprache Bilinguale gewesen sein, da Elemente der Morphologie aus beiden Sprachen weitgehend unreduziert fortbestehen, was ein Pidginisierungsszenario ausschließt. Die Beiträge sind vorwiegend deskriptiv gehalten und im Aufbau einander angepasst, um einen systematischen Vergleich untereinander sowie mit anderen beschriebenen Kontaktsprachen zu erleichtern.
Empfehlung.

Deacon, Terrence W. 1997: The Symbolic Species; The Coevolution of Language and Brain
Ich habs eher quer- als durchgelesen. Die grundlegende Behauptung ist, dass die Einzigartigkeit menschlicher Sprache auf einer tieferen Ebene anzusetzen sei, als dies oft behauptet wird, namentlich, dass strukturelle Eigenschaften wie Rekursivität etc. add-ons seien und der Gebrauch von Symbolen für Konzepte (im Gegensatz zu einem indexischen oder ikonischen Gebrauch, zu welchem auch andere Spezies fähig seien) bereits den eigentlichen Stolperstein darstelle. Wie der Titel andeutet, ist Deacon der Meinung, dass es in erster Linie die Fähigkeit zum Operieren mit Symbolen sei, die den Menschen zum Menschen mache, die zugleich aber ausreiche, um Sprache zu ermöglichen, sodass das Konzept von UG überflüssig sei. Dennoch habe die Tatsache, dass Hominiden über Jahrmillionen von Sprache als kulturell übermitteltem symbolischen Kommunikationsmodus Gebrauch gemacht haben, zu einer steten Verfeinerung unserer symbolischen und kombinatorischen Fähigkeiten und damit auch zu einer immer komplexeren Sprache aus eher bescheidenen Anfängen geführt. Synchrone Universalien will er aus Diachronie ableiten, konkreter gesagt aus der Tatsache, dass Sprache mit jeder Generation neu gelernt werden muss und ihre Struktur von den Voreingenommenheiten des kindlichen Hirns mitgeformt werde, diese biases seien jedoch ohne weiteres durch generelle Prinzipien und Funktionen erklärbar (konvergente Evolution unter dem Einfluss der immer gleichen Selektionsbedingungen, d.h. v.a. Lernbarkeit und Kohärenz mit den Erwartungen) - mMn etwas zirkulär und somit letztlich ein Glaubensfrage, wie das funktionalistische Erklärungen oft so an sich haben, da mir nicht klar wird, was genau mit diesen biases gemeint ist und, paradox wie es klingen mag, unter dieser Hypothese würde ich mir eine größere Konvergenz unter den Sprachen der Welt erwarten als dies bei einer UG notwendig sein müsste. Das Input-Paradox und die sensible Phase für den Spracherwerb erklärt er damit, dass Erwachsene vor lauter Bäumen den Wald nicht sehen - dass eine viel zu detaillierte Analyse die Wahrnehmung von large-scale patterns trübe, und es genau die Unausgereiftheit und Defizienz des kindlichen Hirns ermögliche, Muster zu erkennen, die wie bei einem Mosaikbild nur durch die unscharfe Betrachtung sichtbar werden. Wenn ich auch viele Details nicht zu "kaufen" bereit bin, bietet das Buch doch interessante Einwürfe.
Empfehlung.

Hulst, Harry van der (ed,) 1999: Word Prosodic Systems in the Languages of Europe.
Dies ist Band vier der "Eurotyp"-Serie - d.h. einer von 9 Bänden (jeder um die 1000 Seiten) die aus dem monstösen "the Typology of Languages in Europe Project" entstanden sind und im Rahmen der übergeordneten Serie "Empirical Approaches to Language Typology" herausgegeben wurden. Ist mW der einzige phonologische Band der Serie. Die Satzintonation kommt für meinen Geschmack etwas zu kurz und wird nur ganz am Rande angeschnitten, wenn es um Betonung von Komposita, stress clash oder Akzent(-verschiebungen) in der Clitic Group geht. Während - no na net - ein Großteil der besprochenen Sprachen indogermanisch sind, werden auch andere Sprachen besprochen, sehr ausführlich zum Beispiel dagestanische und das Baskische, das gerade in Bezug auf prosodische Eigenschaften eine extreme dialektale Zergliederung aufweist. Die Beiträge decken ein breites Themenspektrum ab, neben den Beschreibungen von Einzelsprachen etwa eine Analyse der akustischen Korrelate von Betonung, eine diachrone Erklärung der zwei Akzenttypen in skandinavischen Sprachen und eine Beschreibung der dialektalen Unterschiede in ihrer Manifestation, u.v.a.m. Gute Datenquelle, aber als Einstieg ins Thema nicht unbedingt geeignet, da zwar gewisse Konzepte der metrischen Phonologie zur Sprache kommen, aber keine wirkliche Einleitung á la "wie beschreiben verschiedene phonologische Theorien prosodische Prozesse" geboten wird.
Empfehlung (auch wenns schwere Kost ist).


Brockmann, Diane K. & Carel P. van Schaik (eds.) 2005: Seasonality in Primates:Studies in Living and Extinct Human and Non-Human Primates.
Ein Sammelband, der ganz verschiedene Beiträge zum Einfluss des jahreszeitlichen Wechsels auf Subsistenz und Verhalten unterschiedlichster Primaten vereint. Während einige der Beiträge von rein zoologischem Interesse sind - etwa das Winterschlafverhalten einiger nachtaktiver malegassischer Halbaffen - so erheben andere durchaus den Anspruch, mögliche Implikationen für die Anthropologie zu enthalten - nicht von ungefähr erschien das Buch in der "Cambridge Series in Evolutionary and Biologial Anthropology". Diskutiert werden etwa Fragen wie der Einfluss des Ökosystems auf die Gruppengröße und -organisation, Ausweichstrategien in knappen Jahreszeiten, die jahreszeitliche Ausrichtung des Reproduktionszyklus, vergleichendes Sozialverhalten und die saisonalen Schwankungen des Habitats, oder das Jagdverhalten von Schimpansen - wobei in letzterem Falle die interessante Beobachtung gemacht wird, dass gewisse Formen der Jagd bei Schimpansen energiebudgetär gesehen unrentabel sind und primär als "skill display" funktionieren.
Teilweise ganz interessant, aber ein Leuchten in den Augen bakam ich kaum je.
Bei Interesse.

Haegeman, Liliane 2006: Thinking Syntactically; A Guide to Argumentation and Analysis
Wohl das erste wirkliche Syntaxlehrbuch seit dem Aufkommen des Minimalismus (böse Zungen könnten sagen es sei ein Armutszeugnis, dass das so lange gedauert hat). In klassischer Lehrbuchmanier werden Beispiele gegeben, die anhand gewisser Kriterien untersucht werden sollen. Das Buch setzt praktisch bei Null an, so wird etwa der Gebrauch verschiedener Typen von Klammerung erklärt. Während zwar in der Einleitung das Existenzrecht einer wissenschaftlichen Untersuchung von Sprache im allgemeinen und Syntax im Besonderen andiskutiert wird, bleibt die metatheoretische Fundierung gewisser in Folge vorgestellter Annahmen des verfolgten Paradigmas mangelhaft. Lehrbuch eben.
Empfehlung.

31 März, 2006

The beauty of nature

What is it that makes people just so sure they can take the "beauty" or "perfection" of nature as an axiomatic assumption, as a point from which to derive further theories?

It seems to be kind of true for mathematics, and probably physics, but as soon as evolution comes to play, everything more or less becomes an approximation at best, from a fairly random starting point...

20 März, 2006

Just opening

Dies sei eine Eröffnungsmessage, mal sehen wie oft es mich hierher zurückzieht...